Antibiotika - Landrat Winter missachtet Zusage an Kreistag
Im Jahr 2013 hatte der Grüne Kreistagsabgeordnete Norbert Knape daraufhingewiesen, dass die Bertelsmann Stiftung herausgefunden hatte, dass im Emsland überdurchschnittlich oft Antibiotika für Kinder und Jugendliche verschrieben werden. In einer Kreistagssitzung hatte Landrat Winter damals zugesagt, „ hier müsste zukünftig Gespräche mit den Berufsverbänden und den Krankenkassen stattfinden.“
Mit der Antwort des Landrats auf eine Nachfrage zeigt sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen höchst unzufrieden. Fraktionsvorsitzender Michael Fuest: „Obwohl unsere Frage, ob die Gespräche mit den Ärzten stattgefunden haben, eindeutig war, bleibt die Antwort doch unklar. Offensichtlich wurde im Landkreis die übermäßige Verschreibung von Antibiotika nicht ernst genommen.“ In seiner Antwort betont der Landrat, dass er „keinen Einfluss auf die Verschreibung habe.“ Im selben Text bestätigt er jedoch die Handlungsmöglichkeiten auf Landkreisebene. Im konkreten Fall bezieht er sich jedoch auf standardmäßige Gespräche bzw. Maßnahmen gegen Krankenhauskeime. Dass von Seiten der Verwaltung nach Bekanntwerden der Bertelsmannstudie eigene Gespräche stattgefunden haben, wird nicht deutlich. Norbert Knape dazu: „Das Landesgesundheitsamt spricht natürlich mit Ärzten über Antibiotika. Auch hat das Land unter unserem Landwirtschaftsminister Meyer weitere Initiativen dagegen unternommen, dass die Wechselwirkung zwischen antibakterieller Behandlung von Mensch und Tier bekämpft wird. Aber was hat der Landrat getan?“
Für die Fraktion der Grünen hat die Bekämpfung der Resistenz gegen Antibiotika oberste Priorität im Gesundheitswesen. Ihre Initiative aus dem Jahr 2013 hatte die Absicht, alles zu unternehmen um gerade junge Menschen vor dieser Entwicklung zu schützen. Michael Fuest dazu: „Der Landkreis ist initiativ in vielen Felder der Sozialpolitik, der Bildung und auch der Gesundheit. Warum meint Landrat Winter, dass er ausgerechnet in diesem Fall keine Einflussmöglichkeit hat? Der Verweis auf Maßnahmen des Landes und auf den Bereich der multiresistenten Keime soll davon ablenken, dass den Worten des Landrats im Kreistag keine entsprechenden Taten folgten.“
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