18.01.2014
Grüne fordern: Emsland ins 21. Jahrhundert
Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sieht die Notwendigkeit, die positive wirtschaftliche Entwicklung allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen zu lassen.
Im Verlauf der letzten Jahre konnten mehrere Studien dem Emsland bescheinigen, dass es sich mehr und mehr zu einer dynamischen Region entwickelt hat. Die Beschäftigtenzahlen lassen in einigen Kommunen von einer Vollbeschäftigung sprechen und die Lehrstellenfrage hat sich vom Mangel zu einem Überschuss an Lehrstellen gewandelt.
Gleichzeitig jedoch ist die Einkommenslage im Emsland unterdurchschnittlich und die katastrophale Lage der Werksarbeiter hat deutschlandweit wieder ein schlechtes Licht auf unsere Region geworfen. Im EU- Atlas der Regionen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/publications/regional_yearbook
) zeigt sich deutlich, mit welchen Regionen das größere Weser-Ems-Gebiet konkurriert. Deutschland führt beim Forschungs- und Entwicklungsindex insgesamt und hat mit Braunschweig den höchsten Index von 7,9. Aber es gibt nur noch in Belgien ähnlich große regionale Unterschiede wie in Deutschland. Mit einem Index von unter 1 liegt unser Großraum vergleichbar mit der Türkei, Süditalien und dem Inneren Spaniens. Auch im Bereich der Hochqualifizierten liegt die Region Weser-Ems am unteren Rand der Skala. Erst kürzlich stellte eine Untersuchung von „focus-money“ fest, dass die Löhne von der positiven wirtschaftlichen Lage im Emsland abgekoppelt sind. Obwohl beim BIP-Wachstum das Emsland bundesweit 145 Plätze vor Osnabrück liegt, ist das emsländische Einkommen um mehr als 130€ monatlich unter dem Osnabrücker Familien.
Die Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen bewertet die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis selbstverständlich postiv. Wie aber schon die Neuordnung der Jobcenter gezeigt hat, sollten wir uns in der Zukunft nicht mit der eigenen Vergangenheit vergleichen, sondern mit anderen dynamischen Regionen in Deutschland.
Aus diesem Grund regt die Kreistagsfraktion der Grünen an, dass der Landkreis bisherige Förderstrukturen überdenkt und zu einer Qualitätsinitiative übergeht. Die Fraktion fordert die Verwaltung auf, von den bisherigen Fallentscheidungen zu verbindlichen Förderrichtlinien überzugehen. In diesem Zusammenhang begrüßt die Kreistagsfraktion die geänderten Vergaberichtlinien des Landes, die u.a. Mindestlöhne vorschreiben und es so den Kommunen unmöglich machen, indirekt Lohndumping zu unterstützen.
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